Als der Krieg in der Ukraine begann und die Geflüchteten auch zu uns ins Oberbergische kamen, überlegte der SKFM an Hilfsmöglichkeiten. Bei einem ersten Treffen am 26.4. im Pfarrheim in Nümbrecht entstand die spontane Idee, den Frauen aus der Ukraine die Möglichkeit zu bieten, alle 14 Tage eine Yogastunde zu machen.
Schnell war geklärt, wer Yogamatten besorgt – ein Dank an die Spender – und Frau Schwier von der Gemeinde Nümbrecht bot spontan die Räumlichkeiten im „Asylcafetreff“ an.
Rasch war ein Termin gefunden und die Yogastunden konnten beginnen. War bei der ersten Stunde die Aufregung auf meiner Seite groß- wie wollen wir uns verständigen, wie erkläre ich den Frauen die Übungen, kannst du überhaupt eine Entspannungsübung mit den Frauen machen usw. usw. – so erwiesen sich alle Bedenken und Unsicherheiten als belanglos. 6 Frauen kamen zur ersten Stunde und wir stellten alle miteinander fest: obwohl wir nicht die gleiche Sprache sprechen, so sind doch das Lachen und die Freude am Sport in allen Ländern gleich.
Und somit waren unsere regelmäßigen Yogastunden für die ukrainischen Frauen und für mich als Yogalehrerin zu einem fröhlichen und unbeschwerten Teil der Integration geworden.
Bei einer Stunde entstand dann die Idee einer Wanderung mit anschließendem Picknick in Grötzenberg. Die Idee wurde schnell in die Tat umgesetzt und so trafen wir uns – 4 ukrainische Frauen mit 3 Kindern – und 3 unternehmungslustige Begleiterinnen vom SKFM. Los ging es in Nümbrecht und durch den wunderschönen Kurpark über Ödinghausen nach Grötzenberg.
Unterwegs wurden schon – mit Hilfe des Handys – in buntem Sprachgemisch Informationen ausgetauscht. In Grötzenberg angekommen wurden aus den mitgeführten Rucksäcken die leckersten Sachen ausgepackt.
Von allerlei Fingerfood über Obst, Kuchen, Brot und Getränken war alles vorhanden.
Auch für die Kinder, die sich in unserem Pool austoben konnten, war an Süßigkeiten gedacht worden.
Dadurch, dass es eine kleine Gruppe war, kam es zu sehr intensiven und auch traurigen Gesprächen. Die ukrainischen Frauen konnten uns aus ihrer Heimat erzählen und teilweise waren die Herzen schwer. Und trotzdem hatten alle immer ein kleines Lächeln im Gesicht. Erleichtert wurden die Gespräche durch meine Nachbarin, die spontan vorbeikam. Da sie die ukrainische Sprache spricht, konnte sie viel hin und her übersetzen.
Alles in allem hatten wir einen wunderschönen Tag, der aus einer spontanen Idee entstanden war.
Dieser Tag hat uns gezeigt, dass wir alle – auch wenn wir nicht die gleiche Sprache sprechen – in unseren Herzen verbunden sind.