Die Arbeit hat Freude gemacht und mich bereichert

Ich habe fast 20 Jahre eine bzw. zwei Betreuungen ehrenamtlich geführt und möchte von dieser Tätigkeit erzählen.

Ich habe mich immer schon für meine Mitmenschen interessiert und war auch gern bereit zu helfen, wenn das für mich gut machbar war. Als ich von einem Bekannten aus der Kirchengemeinde angesprochen wurde, ob ich von ihm eine gesetzliche Betreuung übernehmen könne, weil er es aus Altersgründen nicht mehr konnte, habe ich natürlich zunächst überlegt, weil ich so etwas noch nie gemacht hatte, aber dann Ja gesagt.

Die erste Begegnung mit dem Betreuten war schon besonders, da er seit einigen Nächten auf der Matratze auf dem Boden schlief, weil sein Bett zusammengebrochen war. Es war ein altes Holzbett und er war zu schwer geworden. Da dachte ich: Hier muss ich helfen!

Ich übernahm also die Betreuung und meine erste Tat war, dass ich ihm ein Pflegebett organisierte, was für ihn eine sehr angenehme Lösung war. Auch seine Mutter, mit der er zusammenlebte, freute sich darüber. Da sie im Laufe der Zeit auch immer mehr Unterstützung beim Regeln ihrer eigenen Dinge brauchte, übernahm ich auch ihre Betreuung. Nach einiger Zeit zog ihr Sohn dann in ein Wohnheim und die Mutter starb nach einigen Jahren.

In den vergangene fast 20 Jahren habe ich natürlich einiges an Aufgaben erledigt, wobei mich der SKFM, die Ämter und auch die Rechtspflegerin vom Amtsgericht immer gut unterstützten. Das ging zum Beispiel so weit, dass das Sozialamt mit dem örtlichen Stromversorger eine Ratenzahlung für Stromschulden meiner beiden Betreuten vereinbarte. Solche einfachen Lösungen haben mich entlastet.

Insgesamt hat mich die Tätigkeit sehr bereichert und ich habe viel gelernt. Ich habe mich in die Lage meiner Betreuten versetzt und gedacht, dass diese Tätigkeit so wichtig ist und dass ich dankbar wäre, wenn jemand sich um mich kümmern würde, wäre ich so hilflos wie meine beiden Betreuten.

Nun habe auch ich aus Altersgründen die Betreuung an den SKFM abgegeben. Als ich meinen Betreuten zum letzten Mal besuchte – er kann nicht sprechen und ist eher reserviert- gab er mir zum Abschied die Hand. Das war schon sehr anrührend und ein schöner Abschluss für mich.

Ein Mitarbeiter aus Nümbrecht

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