Die Zeit ohne Besuche während der Coronapandemie ist lange vorbei… Aber Alleinsein und ohne Ansprechpartner für viele Menschen noch nicht. Hier habe ich besonders kranke Menschen im Blick bzw. im Ohr!

Eine gute Bekannte von mir liegt seit einiger Zeit im Krankenhaus. Es gibt die Familie mit Besuchen, mit Kümmern und Umsorgen und trotzdem freut sich die Kranke, die z. Z. bettlägerig ist, dass ich anrufe, wenn die Stille beginnt, die Betriebsamkeit aufhört und die Dunkelheit aufzieht. So nahm ich meine „Telefonbesuche“ wieder auf. Wir kennen uns seit langem und so brauche ich keine „Zwischenstelle“ um anzufragen, ob ich anrufen darf.

Wenn es aber um Kranke geht, die ich nicht kenne, läuft es wieder über den SKFM. Die Menschen, die dort Hilfe suchen werden gefragt, ob ein Anruf – Telefonbesuch – gewünscht wird. Dann bekomme ich die Telefonnummer und nehme den Kontakt auf.

Ich stelle mich vor und bringe als Türöffner den SKFM ins Spiel. Ich erkundige mich – nach meiner persönlichen Vorstellung – nach einem günstigen Zeitpunkt und bringe auch die Zeitlänge des Plauderns ins Gespräch. Es soll keine Überforderung sein, das Gespräch kann jederzeit beendet werden.

Es hat sich bewährt, wenn ich von mir erzähle, oder ich frage mein Gegenüber nach Lieblingsmusik, nach alten Rezepten, nach Haustieren, Lieblingsorten… Vor allem aber möchte ich zuhören, ohne etwas zu bewerten: „Ach, das hatte ich auch schon mal“. Ich möchte weder Ratschläge noch Floskeln ansprechen: „Na das wird schon wieder“. Bei Nachfragen bin ich sehr vorsichtig, um nicht neugierig zu erschienen. Um das Gespräch beenden zu können, biete ich eine Kurzgeschichte an (5-7 Minuten), um mich danach zu verabschieden und wenn gewünscht, einen neuen Termin zu vereinbaren.

Wichtig ist: Gut verstanden werden und gut zu verstehen (die Kranke liegt vielleicht mit Telefon am Ohr oder spricht undeutlich).

Pluspunkte sind:

• keine Ansteckungsgefahr
• keine Auto- oder Busfahrt
• keine Wetterprobleme
• keine Umstände

Wer mitmachen möchte: Es gibt den Telefonbesuch noch immer im SKFM!

Es ist ein gutes Gefühl, wenn ich den Telefonhörer auflege und einen Menschen für eine kleine Weile auf andere Gedanken gebracht habe.