„Reanimationstraining“

war ein Angebot für einige Teilnehmer/innen vom SKFM am 15.Juni 2019 im DRK-Haus in Bielstein.

Der theoretische Teil wurde von unserem Trainer mit eigenen Erlebnissen sehr praxisnah und verständlich ergänzt.

Als erstes werden wir nochmals mit den 5 „W“s bei Ersthilfe bekannt gemacht.

Wo geschah es? Gute Standortangabe ist wichtig, damit der nächste in Reichweite befindliche Rettungswagen schnell vor Ort sein kann.

Was geschah? Notfallbeschreibung, damit bestimmte Einsatzkräfte kommen können (Brand, Unfall, Einsturz ….)

Wieviel Verletzte? Wichtig für die Anzahl und Art der Rettungskräfte besonders, wenn Kinder betroffen sind.

Welche Art von Verletzungen? Hier kann es eine Koordination zwischen den Rettungskräften geben, weil z.B. auch die Psyche der Verletzten und Nichtverletzten berücksichtigt werden muss. Warten! Es soll bei Rückfragen sichergestellt werden, dass der Notruf nicht vorzeitig beendet wird und ungenaue Punkte nochmals abgeklärt werden können.

Wer? Namen, Tel.Nr. und den persönlichen Standort nennen.

Wichtig! Eigenschutz beachten: Weste, Unfallort absichern (Dreieck) und Handschuhe anziehen. Der Ersthelfer darf keinen Schaden haben, es macht wenig Sinn, wenn ich nicht schwimmen kann, ins Wasser zu gehen, wenn ich den Verletzten nicht „bergen“ kann. Auf jeden Fall aber „Notruf“ absetzen! Keine Medikamente verabreichen, das ist grob fahrlässig. Bei „Erkältung“ besser die Hausarztzentrale über 116 117 wählen und nicht die 112.

Nach einer Pause kamen wir nun zum praktischen Teil der Veranstaltung:

Da liegt nun ein Mensch vor uns. Was können wir, was müssen wir tun? Person laut ansprechen, an der Schulter rütteln, aber keine Schmerzen zufügen (etwa kneifen oder ins Gesicht leicht schlagen), Atmung überprüfen.

Bei Atmung stabile Seitenlage, sprechen und beruhigen, dabeibleiben und evtl. auch abschirmen und natürlich einen Notruf absetzen. Aber auch hier gilt: Eigensicherung!

Bei Bewusstlosigkeit, also keine Reaktion, keine Atmung, gilt die Reanimationspflicht. Ersthelfer müssen reanimieren. Der Verletzte muss in die Rückenlage, der Kopf soll überstreckt werden; eine Hand auf die Stirn, die andere ans Kinn und ein bisschen runterziehen. Das ist ein lebensrettender Handgriff, die Luft kann nun ungehindert fließen bei Beatmung.

Bei Bewusstlosigkeit beginnt der Ersthelfer mit der Wiederbelebung. Er sollte sich einen Helfer suchen, Notruf absetzen. Der Oberkörper muss von Kleidung befreit werden, Linie zwischen den Brustwarzen und dem Brustbein denken, mit beiden übereinandergelegten Händen in den Mittelpunkt der Linie in Richtung Wirbelsäule drücken. Rhythmus: 30-mal drücken, 2-mal beatmen, 100 – 120 Drücke pro Minute. Nach der Beatmung immer wieder auf den Brustkorb schauen, ob er sich hebt und senkt. Weiter machen, immer abwechselnd. Es kann 300 – 400-mal gedrückt werden, hoffen, dass der Notarzt kommt und übernimmt.

Die Symptome des Herzinfarktes wurden angesprochen:

Sofort den Notarzt 112 rufen, den Patienten nicht hinlegen. Er hat Schmerzen im Brustbereich, im Arm, oft auch im Rücken- und Kiefernbereich, graue Gesichtsfarbe und schmierigen Schweiß. Bauchscherzen und Übelkeit kommen bei Frauen vor.

Ein Defibrillator kann hier eine erste Hilfe sein. Dieser Apparat ist für Laien mit großer Verständlichkeit, klaren Anweisungen und Piktogrammen ausgestattet.

Aber auch hier gilt: abwarten, dabeibleiben, Nähe schaffen.

Schlaganfall – zur Überprüfung gilt:

F – Face > bestehen Mimik, Lähmung, Sehstörungen?

A – Arms > kann der Patient die Arme gerade nach vorne strecken?

S – Sprache > hat er Wortfindungsstörungen?

T – Time (Zeit) > Innerhalb von 3 Std. sollte der Patient im Krankenhaus sein und medikamentös behandelt werden!

Nach 4 Stunden waren wir erschöpft von dem Gehörten und Gesehenen. Doch wir hatten das Gefühl: jetzt habe ich etwas aufgefrischt oder Neues gelernt, was u.U. Leben retten kann. Auch wenn ich glaube, ich kann doch nichts machen, eines kann ich gewiss: den Notruf betätigen, dem Kranken beistehen und nicht weglaufen.

 

Für den AK Familienhilfe GM

Eva Schrader

 

 

 

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